Informationen zur türkischen Sprache
Türkisch zählt, im Gegensatz zur deutschen Sprache, nicht zur indogermanischen Sprachfamilie. Es ist Mitglied der sogenannten Turksprachen. Zu dieser Sprachfamilie zählen knapp 40 Sprachen, wobei Türkisch mit etwa 60 Millionen Sprechern die zahlenmäßig wichtigste Sprache darstellt (es folgen Aserbaidschanisch mit 30 Millionen Sprechern und Usbekisch mit 24 Millionen Sprechern). Es ist keine Überraschung, dass türkische und deutsche Begriffe daher selten ähnlich klingen. Das deutsche Substantiv „Erde“ heißt auf Türkisch „toprak“, für die Farbe „Blau“ benutzt man in der Türkei das Wort „gök“. Umgekehrt sind die Ähnlichkeiten zwischen den Turksprachen natürlich groß. In Aserbaidschan lautet die Bezeichnung für das türkische Substantiv „toprak“ nämlich „torpaq“, in Usbekistan verwendet man „tuproq“. Ein Türkisch-Dolmetscher spricht daher nicht selten auch andere Turksprachen fließend.
Prägnant für das Türkische ist der sogenannte agglutinierende Sprachbau. Das bedeutet, dass die grammatische Funktion dadurch signalisiert wird, dass Affixe an die Wörter gehangen werden. Soll also beispielsweise ein bestimmter Kasus hergestellt werden, verändert sich dadurch der hintere Teil eines Wortes. Gleiches gilt auch dann, wenn sich die Zeit (Tempus) oder die Anzahl der Personen ändert. Die türkische Sprache kennt 29 Buchstaben, von denen einige im Deutschen nicht existieren. Das betrifft zum Beispiel das „ç“, welches ausgesprochen wird wie das deutsche „tsch“ im Wort „Klatsche“. Skurril: Die Buchstaben q, w und x gibt es im türkischen Alphabet nicht.